Erst feiern, dann fasten…

Die meisten Nordlichter können mit der Karnevalskultur wenig anfangen. Zwar haben die meisten Orte kleine Karnevalsvereine, aber grundsätzlich stehen die oft als kühl beschriebenen Bewohner Norddeutschlands der Schunkle-und Büttenredenmentalität eher skeptisch gegenüber. Am Aschermittwoch werden Cowboykostüm und Federboa eingemottet und die letzten Konfetti-Fitzel aus dem Haar gesammelt, denn dann ist die Karnevalszeit offiziell vorbei. Gleichzeitig mit dem Ende der sogenannten 5.Jahreszeit, beginnt das Fasten, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Im Zuge des wachsenden Gesundheitsbewusstseins, nutzen viele den 01.03. Körper und Seele zu „reinigen“.
Nun könnte man grüne Smoothies auch im heimischen Mixer zubereiten und frische Luft bei einem Spaziergang zwischen Häuserblöcken und bei Großstadtlärm schnappen. Man kann aber, wenn möglich, auch einfach nach Rügen kommen. Hier ist frische Luft garantiert, der Salzgehalt eine Wohltat für die Lungen. Das Grün der vielen Wälder wirkt beruhigend auf Augen und Hirn und die Ruhe ist in der Nebensaison garantiert. Viele Hotels bieten in der Fastenzeit Wellness-und Gesundheitspakte an. Hier werden sie von Profis beim Fasten begleitet, es finden Yoga und täglich geführte Spaziergänge durch den Nationalpark oder am Strand statt. Hinzu werden oft einheimische Naturprodukte verwendet. So kann man bei Bernsteinmassagen oder Heilkreidepackungen, mit einem Sanddorn-Smoothie die Seele baumeln lassen. Die vor 70 Millionen Jahren entstandene Heilkreide wird übrigens auf Rügen abgebaut und verarbeitet. Als Bäder und Packungen unterstützen sie beim Entschlacken, verfeinern das Hautbild, helfen bei Rückenschmerzen  und bringen den Säure-Base-Haushalt im Körper wieder in Einklang. Wer sich also ein paar Tage aus dem Alltag herausnehmen kann, sollte die Möglichkeit nutzen, um in herrlicher Umgebung, bei Ruhe und Entspannung in sich zu gehen und Kraft zu tanken.

Die schönsten Erinnerungen sind stets Erlebnisse, für die man sich Zeit genommen hat. Ich weiß genau, dass ich immer durchs Leben gehetzt bin, zu viel Ungeduld und Rastlosigkeit im Gepäck gehabt, zu viele Chancen verpasst, zu viele wertvolle Menschen im aufgewirbelten Staub übersehen habe.

(Charles Kuralt, amerik. Nachrichtenkorrespondent, 1934 – 1997)

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