Stolpersteine vor dem Kurhaus Binz

„Nach Sellin und Göhren, die Juden nicht gehören, schickt sie nur nach Binz, das ist die Judenprovinz“. So lautete der Leitspruch in der Zeit des Bäderantisemitismus. Damals galt das Ostseebad Binz als besonders judenfreundlich. Genächtigt wurde im Kaiserhof oder im Kurhaus.

Das Kurhaus Binz wurde im Jahre 1890 eröffnet. In den zwanziger Jahren geriet dieses dann in die Hände jüdischer Spekulanten und wurde letztendlich von dem -aus Ungarn stammenden- Kaufmann und Hotelier Adalbert Bela Kaba-Klein gekauft. Dieser erwarb die Immobilie von der Gemeinde während der Inflation. Jedoch nur  für einen Bruchteil des tatsächlichen Wertes. Ab diesem Tage, stellte sich das Kurhaus (bis zur Arisierung) auf die  Erholungsbedürfnisse wohlhabender Juden ein.

Zur Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Besitzer des Kurhauses, sollen 2012 vier Stolpersteine vor dem Gebäude verlegt werden. Dieses Projekt hat der Künstler Gunter Demnik 1992 ins Leben gerufen. Seither wurden rund 31 000 dieser Steine in 670 Orten Europas, in diverse Straßen und Wege eingefügt. So auch auf der Insel Rügen. Beispielsweise in Garz, Bergen, Sassnitz und auch auf Insel Hiddensee. Es ist eine dankende Geste und gilt als symbolische Verbeugung vor den Opfern. Finanziert werden die vier Stolpersteine für Binz durch Sponsoren verschiedener Vereine und Unternehmen.

Auch der Binzer Bürgermeister Karsten Schneider steht voll und ganz hinter dieser Aktion und unterstützt dieses Projekt. Er sagte: „Eine gute Stelle vor dem Kurhaus, um an die Eigentümer zu erinnern.“

Pünktlich zum Saisonstart 2012 können Einheimische und Besucher der Insel Rügen die vier Kunstwerke vor dem Fünf-Sterne-Hotel in Binz bestaunen.

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