Nominierung „Schönster Wanderweg Deutschlands 2017“

Die Zeitschrift Wandermagazin vergibt jährlich den Preis für die Schönsten Wanderwege Deutschlands. In diesem Jahr ist der Zicker-Berge-Rundweg auf Rügen in der Kategorie Tagestouren nominiert. Auf der 9km langen Strecke kann man einige Seltenheiten bewundern: über neunzig der in den Zickerschen Bergen vorkommenden Pflanzenarten stehen auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Arten. Neben bekannten Vögeln wie dem Braunkehlchen oder dem Grauammer, kann man auch kaum bekannte Arten wie dem Karmingimpel, Neuntöter oder der Sperbergrasmücke – letztgenannter kam übrigens auch schon als Frage bei Wer wird Millionär vor! Ein Ausblick auf die Boddenlandschaft und die Ostsee macht eine Wanderung ebenfalls empfehlenswert. Rügen ist bekannt für seine zahlreichen Wandermöglichkeiten, so fand hier bereits von dem Sportartikelanbieter Sportcheck ein Wanderfestival statt.
Täglich kann man auf Rügen an geführten Wanderungen teilnehmen, für jede Konstitution ist etwas dabei. Wer langsam beginnen will, kann sich fürs Erste am Baumwipfelpfad in Prora versuchen. Bereits 2012 gewann der Wanderweg Jasmund in der Kategorie Tagestouren den 3.Platz beim Wettbewerb des Wandermagazins. Wer abstimmt, kann tolle Sachpreise gewinnen: hochwertige Rucksäcke, Stiefel, Kleidung und andere nützliche Utensilien erfreuen jedes Wandererherz und erweitern mit Sicherheit das bestehende Equipment. Wenn wieder die Wandersaison ab dem Frühjahr beginnt, werden Rügens Wanderwege gut gefüllt sein, also ziehen sie sich warme Sachen an und genießen die Ruhe und die einzigartige Natur.

„Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.“

(Søren Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller, 1813 – 1855)

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Ferienspaß im Ozeaneum

Gestern haben die Ferien in Mecklenburg-Vorpommern begonnen und nicht nur ansässige Familien fragen sich, wie man die Ferienkinder ausreichend bespaßen kann, sondern auch die Ortsunkundige, die ihren Urlaub auf der schönen Insel verbringen. Das Wetter im Februar ist recht unstet. Stundenlange Wanderungen und diverse Outdoor-Aktivitäten bringen den Kindern zu dieser Jahreszeit nur bedingt Freude. Natürlich gibt es auf Rügen zahlreiche Möglichkeiten, die gesamte Familie zu unterhalten und auch das Ferienprogramm der Gemeinden auf Rügen ist gut gefüllt, aber neben Basteln, Malen und Filmen anschauen wäre es doch spannend, einmal ein richtiger Detektiv zu sein einen kniffeligen Fall zu lösen? Das Ozeaneum in Stralsund ist sowieso immer einen Besuch wert, aber für die Ferienkinder gibt es eine besonders spannende Aktion: täglich können Kinder ab dem 8.Lebensjahr auf Spurensuche gehen…
Soviel sei schon mal verraten: ein wertvoller Zahn wurde aus dem Museum gestohlen! Nötig ist lediglich eine Eintrittskarte , Stift und Papier, der an der Kasse ausgegebene Detektivpass, Spezialfolie (um die geheimen Schriften lesen zu können) und Lust, durch Hinweise und Rätsel den Übeltäter zu schnappen. Die Eltern dürfen gern ein bisschen helfen, aber die Hauptakteure sind natürlich die Kinder! Dieser Hinweis muss erfolgen, da es laut der Museumspädagogin des Ozeaneums schon einige Fälle gab, bei denen die Eltern vom Rätselfieber gepackt wurden und die Kinder nur noch tatenlos hinterher trotten konnten!
Wer den Tag auch noch im Museum ausklingen lassen will, kann am 15.02. ab 16.30Uhr im Nachthemd oder Pyjama (muss tatsächlich mitgebracht werden) aufregenden Gute Nacht-Geschichten rund um das Thema Meer und dessen Bewohner lauschen, bevor es danach ins kuschelige Bett geht.  Neben diesen Highlights kann man täglich bei Fütterungen der Haie oder Schildkröten zusehen, eine Arktislandschaft basteln oder sich durch Kinderschminke in einen bunten Fisch verwandeln. Das ganze Programm des Ozeaneums Stralsund bietet Wissenswertes und Spaß für die ganze Familie.
Für Fragen und Voranmeldungen stehen ihnen die sympathischen Mitarbeiter telefonisch unter 03831 2650 690 zur Verfügung. Wenn sie die Tickets online buchen, ersparen sie sich außerdem lange Wartezeiten an den Kassen und können sofort zum Eingang gehen.

Wer also nicht nur im Meer baden und am Strand entlang wandern möchte, sondern auch interaktiv etwas über dessen Bewohner und Geschichte lernen und Schildkröten, Fische und Pflanzen ganz nah erleben möchte, der kann täglich von 9.30-18.00Uhr das Ozeaneum in Stralsund besuchen und einen unvergesslichen Tag mit der Familie verbringen. Denn wie wurde es schon im Klassiker Arielle die Meerjungfrau besungen:

Lass Stress und Hass sein
Leben muss Spaß sein
Unter dem Meer.

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Anschauliche Geschichte im Dokumentationszentrum Prora

Er ist riesig. Er ist grau. Er ist nicht schön anzusehen. Manche sagen gar, er verunstalte einen ganzen Küstenabschnitt zwischen Sassnitz und Binz. Der „Koloss von Rügen“. Was wie nach einem Ungeheuer aus der griechischen Mythologie klingt, ist das alte KdF-Seebad in Prora. Aus der Luft sieht es fast ein bisschen wie eine Schlange aneinander gereihter Domino-Steine aus.  Erbaut in den 30er Jahren von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, liegt der 4,5km lange Gebäudekomplex am Strand von Prora und sollte bis zu 20.000 Urlaubern als Unterkunft dienen. Allerdings konnte das Bauvorhaben nicht bis zum Ende umgesetzt werden – der 2. Weltkrieg begann. Arbeiter sowie Material und Gerätschaften wurden an anderen Stellen benötigt. Die Gebäude, die noch fertig gestellt werden konnten, wurden nach dem Krieg von der Roten Armee und der Nationalen Volksarmee genutzt, die restlichen Teile der Anlage blieben weiterhin leer. Wind und Wetter taten ihr Übriges und ließen die Ruinen weiter verfallen. Was jedoch liegt näher, als an solch einem historischen Ort eine Einrichtung zu schaffen, in der aktuelle Ausstellungen Rugianer und Urlauber über vergangene Zeiten informiert und diesen Platz zu einer ganz besonderen Art von Museum werden lässt. Im Dokumentationszentrum Prora kann man sich zur Geschichte des ehemaligen KdF-Seebades und dessen Rolle in der NS-Zeit oder und der zunehmende Bäderantisemitismus sowie die Arisierung des Kurhauses Binz,  informieren.

„Die Idee dieses Seebades ist vom Führer selbst. Er sagte mir eines Tages, dass man nach seiner Meinung ein Riesenseebad bauen müsse, das Gewaltigste und Größte von allem bisher Dagewesenem.“ Dr. Robert Ley, Führer der Deutschen Arbeitsfront und des NS-Volksunterhalters „Kraft durch Freude“ (KdF).                                              (spiegelonline)

Filme, Fotos und Berichte lassen den Besucher in der Dauerausstellung „MACHTurlaub“ tief in die damalige Zeit, mit ihrer Ideologie und Lebenswelt, eintauchen.
Weiterhin stehen ihnen die Filme „Urlaubsmaschine Prora“ und „Schwerter zu Spaten – Die Bausoldaten in der DDR“ zur Verfügung. Im Lesecafé können sie sich bei Gebäck und Tee weiter in den dort ausgestellten Büchern belesen. Durch Forschungen des Dokumentationszentrum war es möglich, eine weitere Ausstellung anzubieten: „Opposition und Widerstand – Bausoldaten in Prora 1964-1989/90“. Waffendienstverweigerer wurden hier stationiert und machten Prora ab 1982 zum größten Standort für Bausoldaten in der DDR.
Im NVA-Museum in der KulturKunststatt werden auf 1500m² die militärische Nutzung von 1942 bis 1992 gezeigt: „16. Kompanie“, Standortdokumentation 1952-1992, Dokumentarfilme, Fallschirmjäger der NVA in Prora, Offiziershochschule (OHS) „Otto Winzer“. Und sie können sich NVA-Urlauberzimmer im Erholungsheim „Walter Ulbricht“ mit 40 original rekonstruierten Räumen ansehen.
Weitere Sonderausstellungen können sie bis März bzw.April 2017 besuchen, u.a „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ und „Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner – Geschichte und Erinnerung
Eine Ausstellung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“.
Interessant ist natürlich nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft. In einem halbstündigen Vortrag mit einer kurzen Dia-Show erfährt man etwas über die derzeitige Situation der Anlage und die aktuellen Pläne für den „Koloss von Rügen“. Heute findet man die weltweit längste Jugendherberge in den geschichtsträchtigen Gebäuden. Ganz entgegen den Wünschen der einstigen Auftraggeber, treffen sich hier nun Menschen aus allen Teilen der Welt und genießen gemeinsam die Zeit am Meer. Weiterhin entstanden im letzten Jahr 120 Luxus-Ferienwohnungen, des Prora Solitäre Hotel, Rügens modernstem Ferienresort.
Täglich können sie das Dokumentationszentrum ab 10Uhr besuchen. Bitte beachten sie die sich je nach Saison ändernden Schließzeiten.

Noch eine Empfehlung zum Schluss: äußerst spannend sind die Führungen durch das riesige Areal, der größten geschlossenen architektonischen Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Zeit.  Man bekommt eine Vorstellung von den Ausmaßen der Anlage und fühlt sich einmal mehr mitten drin in einem Teil der Geschichte Rügens.
Auf der Webseite des Dokumentationszentrums Prora finden sie alle wichtigen Informationen zu Führungen, Ausstellungen und Öffnungszeiten.

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Winterstürme an den Ostseeküsten

Der Januar ist bekannt für seine Stürme. Doch in diesem Jahr bereitet Tief „Axel“ den Ostseeküsten große Sorgen. Trotz zeitiger Sturmwarnungen und Schutzmaßnahmen hat es viele Teile der Küsten schwer getroffen. Das Sturmhochwasser war höher als erwartet, die Pegelstände teilweise 1,83m über Normal. In Rostock wurde u.a. die Hauptverkehrsstraße im Hafen wegen Überflutung gesperrt, in Wismar liefen in ganzen Straßenzügen die Keller voll, in Graal-Müritz wurde die Seebrücke beschädigt, auf Usedom wurden Strandimbisse weggespült und es kam zu Steilufer-Abbrüchen. „Es war die stärkste Sturmflut seit 2006“, sagte Jürgen Holfert vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

Auf Rügen überspülte das Sturmhochwasser im Bereich Mönchgut-Granitz eine Straße und schnitt einen Ortsteil von der Hauptgemeinde Gager ab. Das Wasser steht 40cm auf der Zufahrtsstraße. Auch ein Deich wurde auf 100m überspült. In Binz versuchte man stundenlang eine Strandbar vor den Fluten zu retten – vergeblich. Der Besitzer entschied sich, die Bar zu räumen, als das Meer sich durch die aufgeschütteten Sandberge fraß. Einen Strand-Imbiss in Binz und eine mobile Rettungswache in Glow konnte man retten, indem man sie mit einem Traktor in die Dünen zog. Während in Binz zahlreiche Strandkörbe in Meer gerissen wurden, konnten in Glowe alle Strandkörbe gesichert werden. Die Ursache liegt laut Wetterexperten im sogenannten Badewanneneffekt. Das Wasser wird bei Windstärken von 7-8 erst von den Küsten weggedrückt und beim Drehen des Windes wieder zurückgespült. Begünstigt wird dies durch den gerade hohen Füllungsgrad der Ostsee.

Obwohl sich vielerorts die Situation nach Mitternacht etwas entspannt hat, drückt die Ostsee weiterhin an die Dünen, ganze Strandabschnitte sind völlig  überspült. In den sozialen Medien posten Küstenbewohner beängstigende, wenn auch faszinierende Bilder vom immer noch tobenden Sturm und den Ausmaßen des schlimmsten Sturmhochwassers seit 10 Jahren. Allerdings sind diese Werte nichts im Vergleich zum Jahr 1872.

Männer, denen die Wellen bis
unter die Arme schlugen, schleppten ihre Frauen und Kinder aus den Häusern und suchten sie nach höher
gelegenen Stellen des Ortes oder nach der neuen Kirche zu bringen, dann zurückeilend, um Betten,
notwendige Kleidungsstücke, Vieh und dgl. zu holen …

(den kompletten Augenzeugenbericht finden sie hier)

 

Die Ausmaße dieses Sturms, der mit mehr als 120km/h über die Küsten hinweg fegte und die Pegel auf teilweise 3,76m über Normal ansteigen ließ, waren verheerend: auf der Insel Usedom gab es einen Durchbruch mit einer Breite von 2,5km, der Ort Peenemünde wurde gänzlich überschwemmt. In Wieck wurden fast alle Gebäude zerstört, in Stralsund wurden zahlreiche Schiffe zerstört und der Hafenbereicht überspült. Insgesamt musste Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr 32 Tote verzeichnen. Die Schäden und Opferzahlen in Schleswig-Holstein und Dänemark waren noch weitaus höher. Allerdings war dieses Sturmhochwasser auch das erste, das wissenschaftlich untersucht wurde. Der dänische Professor Dr. L.A. Colding und andere Wissenschaftler konnten mit Hilfe von ca.400  zugeschickten Messdaten und Berichten aus dem gesamten Ostseeraum eine genaue Auswertung und Ursachenanalyse erstellen. Die Daten bilden den Maßstab für Aufbau und Unterhaltung des Küsten- und Hochwasserschutzsystems in Mecklenburg-Vorpommern. Bücher wie z.B. „Die Ostsee-Sturmflut 1872“ von Heinz Kiecksee, das genau 100 Jahre später herausgebracht wurde oder der Roman „Sturmflut“ von Friedrich Spielhagen widmen sich der Katastrophe von 1872.
Schon aus den Jahren 1304 und 1703 gibt es Augenzeugenberichte über die Überflutung von Mönchgut und den herabstürzenden Kirchtürmen in Samtens und Gingst.(„Geschichte Rügens von den Anfängen bis zur Gegenwart“, Otto Wender: 1895)

Heutzutage gibt es Frühwarnsysteme, den Generalplan Küsten- und Hochwasserschutz Mecklenburg-Vorpommern, die Feuerwehren und  andere Einsatzkräfte, Schlimmstes kann so meist verhindert werden. Trotzdem steht man den Naturgewalten noch immer machtlos gegenüber. Ehrfürchtig und zugegebenermaßen fasziniert kann man nur zuschauen, wie sich die grauen Wassermassen tosend ihren Weg bahnen, alles mit ins Meer reißen, was nicht ausreichend gesichert ist.

In der Hoffnung, dass niemand zu Schaden gekommen ist, wünschen wir ihnen trotzdem eine wundervolle Zeit auf Rügen!
Und ein Gutes haben die Winterstürme: das Gold der Ostsee wurde durch die Fluten an den Strand gespült und wer sich auf die Suche begibt, wird sicherlich den einen oder anderen Bernstein finden! Viel Glück!!!

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Gänsebraten und Laternen – St.Martinsfest am 11.11.2016

Bevor wir von Kinderscharen mit Laternen und duftenden Gänsebraten berichten, sollten wir uns vorher kurz der Legende vom St.Martin widmen… (nur, falls ein Kind sie danach fragen sollte und damit sie sich nicht lächerlich machen, falls ein Fernsehteam sie auf der Straße nach dem Grund dieses Festes fragt!)

Der römische Kaiser Konstantin I. hatte befohlen, dass alle Söhne von Berufssoldaten in der römischen Armee dienen mussten. So wurde 331 n. Christus auch Martin, Sohn eines römischen Offiziers, im Alter von 15 Jahren ein Soldat. Martin war ein bescheidener und gütiger junger Mann. Obwohl er nicht getauft war, lebte und handelte er wie ein Christ. Es war ein bitterkalter Winter, als er – inzwischen Gardeoffizier und stationiert in Amien (Frankreich) – vor den Toren der Stadt entlang ritt. Etliche Menschen waren bereits erfroren und so dachte Martin nicht lange nach, als er einen frierenden Bettler sah, der um Hilfe flehte: er zog sich seinen warmen Soldatenmantel von den Schultern und schnitt ihn in zwei Hälften. Die eine legte er dem Bettler um, die andere trug er selbst. In der folgenden Nacht erschien ihm im Traum Christus, mit dem halben Mantel bekleidet, den er den Bettler gegeben hatte. Er sagte zu der Heerschar der Engel, die ihn begleitete: „Martinus, der noch nicht getauft ist, hat mich bekeidet.“ Dieser Traum beeindruckte Martin so sehr, dass er sich taufen liess.
Er verließ die Armee, wurde Missionar und wurde bekannt durch sein selbstloses Wirken seine guten Taten. Das Volk wählte ihn zum Bischof von Tours. Da Martin jedoch den Ruhm und die Verantwortung nicht haben wollte, versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse schnatterten jedoch so laut, dass er gefunden wurde. Als „Strafe“ werden daher jedes Jahr Gänse verspeist. (allerdings gibt es hierzu verschiedene Theorien. Eine weitere ist, dass zu früheren Zeiten der Saisonabschluss mit allen Arbeitern und Bauern gefeiert wurde und Gänse und Enten als Festmahl auf den Tisch kamen!)
In zahlreichen Restaurants wird heute die typische Martinsgans angeboten. Besonders beliebt ist das Martinsgansessen beim Bauernhof Kliewe in Ummanz auf Rügen. Hier kann man sich das Schnattertier in einem 3-Gänge Menü vom 11.11.-25.11. schmecken lassen. Eine Reservierung ist aufgrund des hohen Andrangs dringend erforderlich: 03 83 05 – 81 30. Wie auch immer: am Ende nahm Martin sein Schicksal und den Willen des Volkes an und wurde ein gütiger, bescheidener Bischof.
In der Bischofsstadt wurde er am 11. November beigesetzt. Dieser Tag wurde schon bald ein hoher Feiertag in der Kirche. Für viele Gläubige beginnt nach dem Martinstag die zweiwöchige Fastenzeit.
Martin ist einer der Ersten, die nicht verehrt werden, weil sie den Märtyrertod gestorben sind, sondern weil er ein vorbildliches Leben aus dem Glauben geführt hat und dabei immer den Nächsten im Blick hatte.

Zu Ehren des Heiligen Martin finden in vielen Regionen Laternenumzüge statt. In einigen Städten Deutschlands gehen sie einher mit Aufführungen der Legende und einem großen Umzug durch die Stadt, angeführt vom St.Martin in seinem berühmten Mantel.
Auf Rügen trifft man sich am 11.11.2016 in Sellin um 17Uhr vor der Selliner Grundschule. Von dort aus geht es mit Gesang und leuchtenden Laternen Richtung Seepark. Auf die Kinder wartet eine Bastelstraße und am großen Lagerfeuer lässt sich die Legende vom Heiligen Martin noch mal so spannend erzählen.
Nach Informationen der Kurverwaltung Binz und der Tourismuszentrale in Bergen ist der Umzug in Sellin die einzige kommunale Veranstaltung in diesem Jahr. Verwunderlich, da in den letzten Jahren in etlichen Gemeinden auf Rügen Veranstaltungen stattgefunden haben. Allerdings organisieren viele Kirchen auch weiterhin die traditionellen Umzüge.
In der Kirche Göhren trifft man sich schon morgen um 17Uhr in der Kirche. Hier singt unter anderem der Kinderchor und die Geschichte wird von einigen Eltern erzählt. Anschließend treffen sich alle zum Umzug, angeführt vom Heiligen Martin auf seinem Pferd, begleitet von Bläsern und Gesängen. Die größeren Kinder dürfen Fackeln tragen, die Kleineren folgen mit ihren Laternen. Am Schluß trifft man sich in einem großen Zirkuszelt bei Kürbissuppe und heißem Kakao. Laut Frau Metz, der Gemeindepädagogin der Gemeinde Göhren, werden ca. 200 Teilnehmer erwartet, die Anzahl wachse von Jahr zu Jahr.

In diesem Sinne:
Martin, Martin, Martin war ein frommer Mann.
Zündet viele Lichter an,
daß er oben sehen kann,
was er unten hat getan.

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Ausstellung: Lorenzo Pompa im CIRCUS EINS

Vom 22.Oktober bis zum 04.12.2016 finden sie in Putbus eine Ausstellung von Lorenzo Pompa. Der Künstler wurde 1962 in Krefeld geboren, wuchs jedoch in Rom auf und studierte dort Architektur. Im Jahr 1992 ging er nach Düsseldorf, wo er erst Architektur und von 1997-2003 an der Künstlerakademie studierte. Während Pompa Einzelausstellungen in diversen Galerien wie z.B. im Landesmuseum Münster oder in der Galerie Richard in Paris hat, ist das Besondere an „Hoarded Centuries“, dass alle Werke in und für Putbus entstanden sind.  Die Ausstellung auf Rügen trägt den Titel „Hoarded Centuries“ (dt: gehortete Jahrhunderte) auf deren gesammelter Grundlage jede folgende Kunst entsteht. In 20 Bildern und Skulpturen trifft knallbunt auf dunkle Metalltöne puristische Formen auf zerknitterte Gipsfiguren. Raum und Körper und ihr Verhältnis zueinander ist der Grundtenor seiner Arbeiten. In der aktuellen Ausstellung thematisiert er:

„Gewinn und Verlust sind die ökonomischen Prinzipien, die alles regieren. Sie sind auch Fixpunkte der künstlerischen Arbeit Lorenzo Pampas. Er reflektiert dieses Dilemma und verknüpft auf einzigartige Weise Witz und Selbstbefragung mit einer großen Ernsthaftigkeit.“ (Circus Eins)

Pompa wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet, zuletzt gewann er 2013 den Wettbewerb Kunst am Bau mit Auftrag des Karlsruher Institut für Technologie Campus Nord – Neues Casino.

Im Kronprinzenpalais können sie bis Ende Oktober täglich von 11-17Uhr und ab November Donnerstag bis Sonntag Pompös Ausstellung besuchen.

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Erlebnis-Tipp: Die perfekte Welle

Wenn die rauen Herbstwinde wehen sucht man sich am besten einen gemütlichen Platz auf der Couch, trinkt einen heißen Tee im Café oder besucht ein Museum…oder man zieht sich einen Neoprenanzug an und stürzt sich in das graue, stürmische Meer. Denn nicht nur Hawaii oder die Kanaren lassen Surfer-Herzen höher schlagen, sondern auch die schöne Insel Rügen. Fast um die ganze Insel herum gibt es sogenannte Surf- und Kitespots. Damit man die Wellen auch tatsächlich nutzen kann, lernt man zum Beispiel bei den Rügen Piraten in Dranske oder in der Segel-und Surfschule Wassersport Binz, wie man sich auf dem Brett hält und den Wind für sich nutzen kann. Aber auch als Gruppe kann man hier lernen, wie man ein Drachenboot oder ein Segelboot führt. Wer wenig Zeit hat und trainiert ist, kann einen 3 stündigen Crashkurs absolvieren. Gängiger sind allerdings die Grund-, bzw. Fortgeschrittenenkurse. Dauer und Preise der jeweiligen Kurse variieren von Anbieter zu Anbieter.
Wer erst einmal die Angst vor den Wellen und dem Meer verloren hat(den Respekt sollte man allerdings nie verlieren!), wird sich nicht nur nach der Sonne sehnen, um in die Ostsee zu springen, sondern wird sich auch auf den Herbst mit seinem grauem Himmel, den Stürmen und dem tosenden Meer freuen.

„Es gibt eine Million Arten zu surfen. So lange du dabei lächelst, machst du es richtig!“ (Unbekannter Autor)

Trotz aller Euphorie für die perfekte Welle, beachten sie bitte immer die aktuellen Badeverbote!

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Foto-Sonderausstellung von Michael Müller

Uns liegt es am Herzen, ihnen Rügens Kunst näher zu bringen und so darf ein Hinweis auf die Sonderausstellung von Michael Müller (nein, der Berliner Bürgermeister ist es nicht) auch nicht fehlen. Nachdem es bei den anderen Künstlern Jörg Korkhaus und Bruno Bernitz um Malerei ging, stellen wir ihnen diesmal eine Foto-Ausstellung vor. Seinen beruflichen Ursprung hatte Müller nicht in der Fotografie, sondern  nach seinem Studium (Politik/ Geschichte/ Philosophie) im Marketingbereich. Seiner Leidenschaft für die Fotografie ging er schon seit Jahren nach. So suchte er bei seinen Reisen bis 1999 nach Motiven, die es wert waren, festgehalten zu werden. Besonders das gegensätzliche Indien zog ihn immer wieder in seinen Bann. Jedoch beendete er dann für einige Jahre seine Fotografie. Erst durch einen Besuch auf Rügen und im Alter von 32 Jahren wurde seine Leidenschaft wieder geweckt.

„Die einzigartige Komposition des Jasmund hat mich meine Liebe zur Fotografie wiederfinden lassen und meine Begeisterung für die natürliche Poesie der Natur entfacht.“

Der in Hamburg lebende Künstler hält in seiner Ausstellung „Natürliche Poesie- Jasmund“ in 16 Fotos die Schönheit der Natur Rügens fest. Viele seiner Bilder sind bei morgendlichen Spaziergängen, wenn das Licht noch mystisch und verhangen ist, entstanden und so haben seine Bilder manchmal etwas märchenhaftes. Das Meer bei Sonnenaufgang, die Kreidefelsen im Nebel und die Alten Buchenwälder sind nur einige seiner Motive. Auch Nahaufnahmen von winzigen Pilzen, moosbewachsenen Baumstämmen oder goldenen Blätterdächern zeigen dem Betrachter einen kleinen Ausschnitt der ganzen Schönheit der Natur Rügens.
Sein Besuch auf der Insel hat ihn übrigens nicht nur zur Fotografie zurück kehren lassen, sondern ihn den Schritt in die Selbstständigkeit wagen lassen. Und so ist er seit 2011 hauptberuflich Fotograf und Autor, gibt Workshops und stellt seine Werke aus. Wem seine Bilder gefallen, kann auf seiner Website Bücher, Kalender und natürlich seine Bilder erstehen.

Die Bilder von Michael Müller sind noch bis zum 31. Januar 2017 im Kreidesaal des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL zu den jeweiligen Öffnungszeiten zu sehen.

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Wanderungen im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Wer wirklich etwas über die Natur Rügens mit ihren Besonderheiten erfahren will, sollte unbedingt an einer geführten Wanderung teilnehmen. Das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl bietet während einer kurzweiligen 20 minütigen Führung Einblicke in die Geschichte der Kreidefelsen, des Nationalparks Jasmund, den UNESCO-Welterbe Alte Buchenwälder und vieles mehr. Stündlich haben sie die Möglichkeit, in eine der schönsten Naturansichten Deutschlands einzutauchen. Wer noch mehr über die Alten Buchenwälder erfahren möchte, kann auch an der 1 stündigen Tour teilnehmen. Bei beiden Wanderungen stehen ihnen der Scout bzw. Ranger für alle Fragen zur Verfügung und so lassen sich bestimmt noch die ein oder anderen Geheimnisse über die Insel entlocken. Auch für Kinder eine spannende Sache, da man sie auf diesem Weg der Natur näher bringen und für die Wichtigkeit des Naturschutzes sensibilisieren kann.
Wenn sie Interesse an einem Spaziergang fern ab von den üblichen Wanderwegen und Lust auf spannende Erzählungen zur Entstehung und Geschichte des Unesco- Welterbes haben, bekommen hier weitere Infos zum Treffpunkt und Startzeiten.

Bitte schauen sie sich vorher den tagesaktuellen Wetterbericht an, damit sie auch bei Regen und Sturm richtig angezogen sind. Denn :

Es gibt kein schlechtes Wetter,
es gibt nur falsche Kleidung!

(Deutsches Sprichwort)

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Empfehlung für den Oktober: 2. Nachhaltigkeitswoche!

Nachhaltigkeit ist seit geraumer Zeit ein zentrales Thema – spätestens seit klar ist, dass die Rohstoffe unserer Erde begrenzt sind und die Natur sich stetig, hauptsächlich verursacht von uns Menschen, verändert. Lange Zeit haben wir nur im Hier und Jetzt gelebt, ohne an die Kindeskinder zu denken, die in einigen Jahren Begriffe wie Regenwälder, Artenvielfalt, Antarktis und Rohstoffe nur noch aus Geschichtsbüchern kennen.
Es wird schon einiges getan und es muss noch mehr getan werden, damit diese düstere Zukunftsversion sich nicht bewahrheitet.
Auf Rügen wird schon viel dafür getan, die einzigartige Natur und Artenvielfalt zu schützen. So gibt es das Biosphärenreservat Südost-Rügen, den Nationalpark Jasmund, den Nationalparkzentrum KÖNIGSSTUHL oder das Naturerbe Zentrum Rügen. Die Tourismuszentrale und der Tourismusverband Rügen, das Forstamt und die eben genannten Institutionen sind nur einige der Veranstalter, die zum zweiten Mal vom 22.-29.Oktober die 2. Woche der Nachhaltigkeit auf Rügen organisieren. Viele Unternehmen und Einrichtungen möchten auf dieses Thema aufmerksam machen und Interessierten das Thema Nachhaltigkeit näher bringen. So kann man in dieser Zeit Bäume pflanzen, an geführten Wanderungen teilnehmen und um auch schon die Kleinsten für dieses Thema zu begeistern, gibt es eine Kinderuni (z.B. die „Ahoi Ostsee-Dedektive“ , eine Fossilienwanderung und vieles mehr! Einen Ablaufplan finden sie hier). Auch Mitmachwerkstätten für die ganze Familie stehen auf dem Programm. Auf dem anschließenden Nachhaltigkeitsmarkt werden noch die vielfältigen Angebote der Insel Rügen vorgestellt und so ist die 2. Woche der Nachhaltigkeit nicht nur was für Touristen, sondern auch für Einheimische, die ihre Heimat einmal von einer anderen Seite kennenlernen wollen.

Die Erde gehört sowohl denen, die nach uns kommen, wie auch uns.

John Ruskin
(1819 – 1900), englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer

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